Unsere Hunde kennen wir persönlich und wir vermitteln nicht anonynm, per Bild. Sie werden nicht von fremden Menschen ins Flugzeug gesteckt und irgendwo hingeschickt, ohne, dass wir sie je zu Gesicht bekommen haben. Das heisst aber nicht, dass wir Garantien verteilen können, Versprechen einhalten, dass der Hund garantiert brav zum Meerschweinchen ist, zur Katze, oder niemals weglaufen wird, wenn er erschrickt, keinen Jagdtrieb hat oder schon alle Grundkommandos in der gewünschten Landessprache umsetzt.
Man muss sich darauf gefasst machen, dass diese Hunde eine Geschichte mitbringen. Oftmals sind es keine Welpen mit 8 Wochen, sondern erwachsene Hunde – manche haben Ausbildung erfahren – andere nicht. Manche sind am ersten Tag stubenrein, andere nicht. Manche mögen Katzen, andere nicht. Es sind Individuen und keine Stofftiere die funktionieren, wenn man die Batterie anschaltet und Ruhe geben, wenn man sie ausschaltet. Reinrassig durchgezüchtete Jagdhunde sind wunderschön – aber auch fordernd und oftmals nur für Menschen geeignet, die eine klare Vorstellung haben, welche Aufgaben der Hund übernehmen kann. Dackel sind unendlich drollig, aber oft auch sehr charakterstark. Bereitet Euch auf die Hunde vor und malt es Euch in realistischen Farben aus – bereitet auch alle betroffenen Mitmenschen darauf vor. Partner, Kinder, Mitbewohner, Eltern – auch sie müssen sich bewusst sein, dass ein Lebewesen einzieht.
Mit sehr viel Augenzwinkern und einem Lächeln bieten wir folgende Übungen im Vorfeld an:
Gieß kalten Apfelsaft in verschiedenen Abständen auf den Fußboden des Hauses, und laufe dann barfuss im Dunkeln.
Trage Socken deren Spitzen mit einer stumpfen Schere zerraspelt sind.
Laufe täglich sofort nach dem Aufwachen nach draußen in den Regen und sage laut:
„Sei ein braver Hund, geh jetzt Pipi machen, beeil Dich, komm , lass uns gehen!“
Reibe alle guten Kleidungsstücke mit Hundehaaren ein. (Dunkle Kleidung benötigt
weißes Haar, helle dunkle Haare. )
Werfe ebenso ein paar Hundehaare in die erste Tasse Kaffee am Morgen.
Spiele Fangen mit einem nassen Tennisball.
Renne barfuss in den Schnee um die Gartentür zu schließen.
Kippe den Korb mit frisch gewaschener Wäsche um, und verteilen diese über den Fußboden.
Abends hinterlege getragene Unterwäsche auf dem Boden des Wohnzimmers, weil der Hund sie sowieso dorthin tragen
wird (… dies besonders, wenn Du Besuch haben wirst …).
Springe kurz vor dem Ende Deiner Lieblingssendung im Fernsehen von der Couch auf, laufe zur Tür und rufe hinaus:
„Nein, pfui, mach das draußen!“
Lass Schokoladenpudding auf den Fußboden des Hauses fallen, und übe dich
darin, diesen nicht aufzuwischen, bevor es Abend ist.
Bearbeite die Platte des Wohnzimmertisches mit einem Schraubenzieher –
sie wird sowieso angekaut werden.
Nimm eine warme, flauschige Decke aus dem Trockner und wickel Dich sofort
damit ein. Dies ist das Gefühl, wenn der neue Hund auf Deinem Schoss einschläft.
Zerstöre sämtliche Deckel der teuren Tupperware – dann kannst Du ausprobieren, ob die Dosen mit Frischhaltefolie abgedeckt bis zu nächsten Tupperparty genauso frisch halten!
Reiße den Inhalt sämtlicher Papierkörbe in klitzekleine Fetzen, mache diese nass und verteilen Sie auf dem Teppich.
Deponiere etwas aufgeweichtes Hundefutter im Kofferraum des Autos fahre bis zum nächsten Autobahnrastplatz wo Du das
Zeug dann endlich notdürftig mit ein paar Tempos behelfsmäßig entfernen darfst.
Sehe zu, dass genügend Feuchtigkeit und Schlamm im Auto ist, damit man auf keinen Fall durch die Rückscheiben gucken kann.
Schneide das Telefonkabel einfach mal durch, um zu sehen wie das ist, wenn der Hund es durchgebissen hat.
Hol eine Kneifzange und zerlege eine Fernsehfernbedienung.
Hol ein Stemmeisen und schnitze seltsame Muster in die Türrahmen.
Durchtrenne die Klingelanlage am Tor. Nötigenfalls buddle dazu große Löcher und ziehe solange am Kabel, bis es klappt.
Ziehe ein Handtuch von der Wäscheleine und zwar so, dass die Wäscheleine zusammenklappt. Anschließend schleppe
das Handtuch auf einer matschigen Wiese hin und her.
Grabe im Garten deine 25 jährigen Rosen aus und trenne Spross von Wurzel.
und natürlich verinnerliche folgende Regeln:
Eigentumsregeln des Hundes
1. Wenn ich’s mag, ist es meins.
2. Wenn ich’s im Maul habe, ist es meins.
3. Wenn ich’s Dir wegnehmen kann, ist es meins.
4. Wenn ich’s vor ’ner Weile schon mal gehabt habe, ist es meins.
5. Wenn’s meins ist, hast Du nie wieder ne Chance, dass es mal Deins wird.
6. Wenn ich was zerkaue, sind alle Teile meins.
7. Wenn’s so aussieht, als ob es meins wäre, dann ist es meins.
8. Wenn ich’s zuerst gesehen habe, ist es meins.
9. Wenn Du etwas weglegst, mit dem Du gespielt hast, ist es automatisch meins.
10. Wenn’s kaputt ist, ist es Deins.